Wir verwenden Cookies, um Ihnen eine optimale Funktion der Webseite zu ermöglichen. Wenn Sie weitersurfen, stimmen Sie der Cookie-Nutzung zu. Mehr erfahren
In Ihrem Webbrowser ist JavaScript deaktiviert. Um alle Funktionen dieser Website nutzen zu können, muss JavaScript aktiviert sein.
RohstoffWelt - Die ganze Welt der Rohstoffe HomeKontaktRSS
Powered by: Powered by GoldSeiten.de
 
[ Druckversion ]

Ausblick 2009 - Rohstoffpreise trotzen der Krise

14.01.2009 | 8:44 Uhr | Weinberg, Eugen
Das Jahr 2008 war auch für Rohstoffe äußerst ereignisreich und turbulent und erwies sich als Jahr der Kontraste und Gegensätze. Während in der ersten Jahreshälfte alle Rohstoffpreise, von Energieträgern über Edel- und Industriemetalle bis Nahrungsmittel von einem Rekord zum anderen schnellten, haben sie sich im weiteren Verlauf gemessen am S&P GSCI Rohstoffindex nahezu gedrittelt. Die Finanzkrise, die Rezession in den OECD-Ländern und die Anlegerflucht aus Rohstoff-Investments haben den von uns erwarteten Rückgang immens beschleunigt. Dennoch: Im Jahr 2009 dürften die Preise für Rohstoffe wieder anziehen. Denn wenn auch von der Nachfrageseite zunächst keine positiven Impulse zu erwarten sind, sollte das Geschehen am Markt vor allem durch die massiven Produktionskürzungen bei den Rohstoffproduzenten geprägt sein.


Ein kurzer Rückblick

Das abgelaufene Jahr hat sich als äußerst volatil erwiesen. Wir erachten vor allem die Angst und die Gier der Marktteilnehmer, und dabei insbesondere der Finanzinvestoren, als ausschlaggebend für das Wechselbad der Gefühle am Markt und die extreme Volatilität der Preise. Während in der ersten Jahreshälfte die Rohstoffpreise vor allem durch die unverhältnismäßig hohen Erwartungen über das künftige Wirtschaftswachstum der Schwellenländer extrem gestiegen sind, hat die anschließende Verschärfung der Finanzkrise und die darauf folgende Konjunkturabkühlung die Preise wieder auf den Boden der Tatsachen geholt.

Der Rückgang der Preise war so stark, dass auch unsere im Vergleich zum Konsens sehr pessimistischen Erwartungen negativ übertroffen wurden und sich die Preise gemessen am S&P GSCI Rohstoffindex von der Spitze fast gedrittelt haben. Anzumerken ist hier, dass sich die Talfahrt vor allem nach der Pleite der großen US-Investmentbank Lehman Brothers beschleunigt hat (Grafik 1). Diesen Rückgang kann man zwar mit der darauf folgenden Verschärfung der Finanz- und Wirtschaftskrise teilweise erklären. Die nahe liegende Erklärung ist aber, dass die Bedeutung von den Investmententscheidungen der Anleger und deren Einfluss auf die Preisgestaltung bei Rohstoffen weitaus stärker sind als man hätte denken können.

Die Preise an den Terminbörsen in London, New York und Tokio galten jahrzehntelang als eine transparente und zuverlässige Benchmark für die physischen Kontrakte. Dies hat sich allerdings in den letzten Jahren mit einem steigenden Einfluss der Investoren geändert. In der Spitze im Sommer 2008 waren schätzungsweise über 300 Milliarden USD in “Rohstoffen“ angelegt im Vergleich zu 5-10 Milliarden am Anfang des Jahrzehnts.



Verstärkte Segmentierung

Die überwiegende Mehrheit der Rohstoffe hat das vergangene Jahr im Minus abgeschlossen. Dennoch gab es auch hier wenige wichtige Ausnahmen. Die Preise für Magerschweine sind um 5%, für Gold um 5,5%, für Rohzucker 9% und Kakao sogar 31% im Jahresverlauf gestiegen (Grafik 2). Wenn man berücksichtigt, dass am Ende die konjunktursensiblen Rohstoffe, wie z.B. Benzin (ohne Steuer) mit Minus 59% oder Kupfer mit Minus 54%, am schlechtesten abgeschnitten haben, ist diese Entwicklung nachvollziehbar: Der Markt spielt nämlich Rezession. Da die Nachfrage nach Nahrungsmitteln wenig konjunkturelastisch ist, sollten die Preise für Getreide und Genussmittel auch weniger stark von der Rezession in den OECD-Ländern betroffen werden.

Vielmehr stellt man mit Erstaunen fest, dass sich die Preise für Nahrungsmittel in Rezessionszeiten oft sogar positiv entwickeln, weil man sich auf Kosten der großen Anschaffungen kleine Freuden, wie z.B. Restaurantbesuche, leistet. Auch die positive Entwicklung bei Gold ist angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten nachvollziehbar. Als sicherer Hafen in Hinblick auf die Finanzkrise, hohe Liquidität an den Märkten und die negative Realverzinsung nach kräftigen Zinssenkungen in den USA, Europa und China sowie die geopolitschen Konflikte blieb Gold für die Anleger auch in vergangenen Jahr interessant. Die anderen Edelmetalle konnten von der guten relativen Entwicklung bei Gold nicht profitieren und sind auch massiv gefallen, wie z.B. der Platinpreis, der sich von der Spitze fast gedrittelt hat.

Alles in allem war und ist eine starke Differenzierung nicht nur im Rohstoffsektor allgemein, sondern auch innerhalb der einzelnen Segmente festzustellen. Wir glauben, dass sich auch in diesem Jahr der Rohstoffsektor als sehr heterogen präsentieren wird und sich verschiedene Rohstoffe und die Marktsegmente unterschiedlich voneinander entwickeln werden.





Seiten: 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6  »  
 
Bookmarken bei Mister Wong Furl YiGG Wikio del.icio.us Webnews
A A A Schriftgröße
 

 
 
© 2007 - 2024 Rohstoff-Welt.de ist ein Mitglied der GoldSeiten Mediengruppe
Es wird keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen! Alle Angaben ohne Gewähr!
Kursdaten: Data Supplied by BSB-Software.de (mind. 15 min zeitverzögert)

Werbung | Mediadaten | Kontakt | AGB | Impressum | Datenschutz